Mar 24, 2010

Heute aber Damals

Der deutsche Heeresbericht vom 24. März 1918:

Siegreicher Fortgang der Schlacht in Frankreich

Péronne und Ham genommen, die Somme erreicht; über 30000 Gefangene
Großes Hauptquartier, 24. März.
Westlicher Kriegsschauplatz:
Die Schlacht bei Monchy - Cambrai - St. Quentin - La Fère ist gewonnen. Die englische 3. und 5. Armee und Teile der herangeführten französisch - amerikanischen Reserven wurden geschlagen und auf Bapaume-Bouchavesnes, hinter die Somme zwischen Peronne und Ham, sowie auf Chauny unter den schwersten Verlusten zurückgeworfen.
Die Armee des Generals v. Below (Otto) hat die Höhe von Monchy erstürmt und südlich davon den Angriff über Wancourt und Henin nach Westen vorgetragen. Nordöstlich von Bapaume steht sie im Kampf um die 3. feindliche Stellung. Starke englische Gegenangriffe wurden zurückgeschlagen.
Die Armee des Generals von der Marwitz blieb dem geschlagenen Feind auf den Fersen und stieß in scharfer Verfolgung noch in der Nacht vom 22. zum 23. März bis zur 3. feindlichen Stellung in Linie Equancourt-Hurlu-Templeux-La Fosse-Bernes vor. Gestern früh griff sie den Feind erneut an und schlug ihn trotz verzweifelter Gegenwehr und dauernder feindlicher Gegenangriffe. Die Vereinigung mit dem linken Angriffsflügel der Armee des Generals v. Below wurde erzielt. Zwischen Manancourt und Peronne haben die Truppen der Generale v. Kathen und v. Gontard den Übergang über den Tortille-Abschnitt erzwungen und stehen auf dem Kampffelde der Sommeschlacht im Gefecht um Bouchavesnes. Péronne fiel. Andere Divisionen drangen südlich davon bis an die Somme vor.
Schon am Abend des 22. März erstürmte die scharf nachdrängende Armee des Generals v. Hutier die 3. feindliche Stellung, durchbrach sie und zwang den Gegner zum Rückzuge. In rastlosem Folgen haben die Korps der Generale v. Luettwitz und v. Oetinger die Somme erreicht. Ham fiel nach erbittertem Kampf in die Hand unserer siegreichen Truppen. Englische Reserven, die sich in verzweifelten Angriffen ihnen entgegenwarfen, verbluteten. Die Korps der Generale v. Webern und v. Conta und die Truppen des Generals v. Gayl haben nach heißem Kampf den Crozat-Kanal überschritten. Sie warfen einigst von Südwesten zum Gegenangriff herangeführte französische, englische und amerikanische Regimenter auf Chauny und in südwestlicher Richtung zurück.
Truppen aller deutschen Stämme haben zur Erringung dieses gewaltigen Erfolges ihr Bestes hergegeben. Der Angriffsgeist der Infanterie war durch nichts zu übertreffen. Sie hat gezeigt, was deutsche Tapferkeit vermag. Leichte, schwere und schwerste Artillerie und Minenwerfer, restlos vorwärtsstrebend über das Trichterfeld, trug wesentlich dazu bei, den Angriff unserer nach vorn drängenden Infanterie im Fluß zu erhalten. Flammenwerfer taten das ihre. Die Pioniere zeigten sich im Kampf und bei ihrer Arbeit in alter Höhe. Flieger und Ballone brachten der Führung wertvolle Meldungen.
Unsere sieggewohnten Jagd- und Schlachtstaffeln behaupteten in harten Kämpfen die Herrschaft in der Luft und griffen zurückflutende feindliche Kolonnen an. Kraftwagentruppen, Kolonnen und Trains arbeiteten rastlos. Die Verkehrspunkte im Rücken des Gegners waren das Ziel unserer Nacht für Nacht tätigen Bombengeschwader.
Die Beute ist auf über 30000 Gefangene und 600 Geschütze gestiegen.
An vielen Stellen der übrigen Westfront dauerten Artilleriekämpfe und Erkundungsgefechte an.
Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister
    Ludendorff. 

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