Feb 27, 2010

Sprichworte militärischen Ursprungs

 Heute:
"Etwas auf der Pfanne haben"

Die Lunte, welche auch bei Kanonen benutzt wurde, war mit Chemikalien (Bleiacetat) getränkt und verbreitete daher beim Verbrennen einen sehr starken und markanten Geruch. Dieser Geruch war mit einer der Gründe für die Einführung des Feuersteins zur Pulverzündung, denn zusammen mit dem Glimmen der Lunte verriet er häufig einen geplanten nächtlichen Feuerüberfall, sodass das Überraschungsmoment für den Angreifer verloren ging. Auf diese Tatsache ist die Redensart „Jemand hat Lunte gerochen“ zurückzuführen.
Die spätere Redensart „Die Flinte ins Korn werfen“ bezieht sich auf die gerade in den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts unter den reichlich eingesetzten Söldnern weit verbreitete Verhaltensweise, immer dann, wenn es ernst wurde, nicht zu kämpfen, sondern die eigene Haut zu retten und die Flinte wegzuwerfen.
Die Redensart "etwas auf der Pfanne haben", bezog sich auf den noch nicht abgegebenen Schuss: das Zündkraut lag noch unverbrannt in der Zündpfanne und die Waffe war noch geladen.
"Sich etwas an den Hut stecken können" als Redensart ist darauf zurückzuführen, dass Musketiers sich zur Verdämmung vorbereitetes Papier an ihren Hut steckten, um es im Gebrauchsfall zur Hand zu haben. Als Verdämmungsmaterial wurde entsprechend alles nicht mehr anderweitig zu gebrauchende Papier verwandt.

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