Feb 27, 2010

Heute aber Damals

Die Schlacht von Jarama fand vom 6. Februar bis 27. Februar 1937 während des spanischen Bürgerkriegs östlich von Madrid statt. Es standen sich reguläre Einheiten der Nationalisten unter Franco, die spanische Fremdenlegion, Kolonialtruppen aus Marokko, die republikanische Armee und Einheiten der Internationalen Brigaden gegenüber.

6. Februar bis 10. Februar  

Die Offensive begann am 5. Februar mit Angriffen auf die Stellungen der republikanischen Einheiten am Westufer des Flusses Jarama. Der Angriff kam für die republikanischen Truppen so überraschend, dass sie überrannt wurden. 

General Francisco García Escámez kommandierte die rechte Flanke (gegen Süden), General Ricardo Rada Peral hatte die Führung der linke Flanke (gegen Norden) inne, während General Carlos Asensio Cabanillas das Kommando über das Zentrum hatte. Escámez erreichte am 6. Februar Ciempozuelos und überrannte die 18. Brigade, die dabei etwa 1.800 Männer verlor. General Rada eroberte den Hügel von La Marañosa von dem man das Tal des Jarama überblicken konnte. Die zwei auf dem Hügel stationierten republikanischen Baaillone wurden komplett vernichtet.

Bis zum 8. Februar war die rechte Uferseite in der Hand der Nationalisten. Teile der republikanischen Armee von General Sebastián Pozas Perea waren bereits auf der Flucht, als Enrique Líster und El Campesino mit einigen Veteranenbrigaden auf dem Schauplatz erschien und die Front stabilisiert werden konnten. Dazu kam, dass heftiger Regen den Fluss anschwellen ließ und weitere Kampfhandlungen für zwei Tage unmöglich machte.

11. Februar bis 12. Februar  

Am 11. Februar überquerte eine kleine Gruppe von marokkanischen Kolonialsoldaten unbemerkt den Fluss und sickerte in der Nähe der Pindoque Eisenbahnbrücke (Vaciamadrid), in die Stellungen der 14. Internationalen Brigade ein. Die nationalistische Kavallerie unter Barrón überrannte daraufhin diese Brigade. Danach überquerte die Kavallerie unter schwerem republikanischem Feuer die Brücke von Arganda und errichtete einen Brückenkopf. Obwohl die von den republikanischen Truppen angebrachten Sprengmittel detonierten, blieb die Brücke intakt. Weiter südlich griff Asensio mit marokkanischen Kolonialtruppen und Fremdenlegionären das Dorf San Martín de la Vega an.

Nationalistische Truppen unter José Varela überquerten zur selben Zeit den Fluss, wobei es den republikanischen Truppen jedoch gelang, ihre Stellungen entlang der Anhöhen von Pingarrónzu halten. Der Brückenkopf von Barróns Brigade auf den Anhöhen von Arganda wurde durch das Garibaldi-Bataillon erstürmt. Später am Tag warfen gepanzerte Einheiten der 15. Internationalen Brigade den Vorstoß der nationalistischen Truppen auf die Straße Arganda—Colmena zurück und gingen dann mit Hilfe von sowjetischen T-26 zweimal zum Gegenangriff über. Diese Gegenangriffe wurden jedoch mit Hilfe der auf La Marañosa eingegrabenen nationalistischen Artillerie zurückgeschlagen. Als Junkers-Flugzeuge der Legion Condor über dem Kampfgebiet erschienen, wurden diese von republikanischen Flugzeugen abgeschossen.
Bis zum 13. Februar konnte die republikanische Luftwaffe, die größtenteils aus sowjetischen Maschinen und Piloten bestand, die Lufthoheit halten. Danach trafen italienische und spanische Flugzeuge ein, die ein Kräftegleichgewicht in der Luft herstellten. Die Nationalisten brachten ihre Reserven an die Front und begannen am 12. Februar eine erneute Offensive in Richtung Morata. Asensios Truppen eroberten die Hügel von Pingarrón und griffen die Anhöhen von Pajares im Norden an. Die Kämpfe um die Anhöhen östlich des Jarama wurden zu den schwersten während der gesamten Schlacht.

13. Februar bis 27. Februar 


Die 9. Internationale Brigade, die die Anhöhen von Pajares verteidigte, erlitt durch Artilleriebeschuss schwere Verluste. Die Briten der Brigade zogen sich auf einen Hügel zurück, den sie '"Suicide Hill"' ("Selbstmordhügel") nannten. In den folgenden Kämpfen verlor das britische Bataillon 375 von ihren insgesamt 600 Männern. Darunter fast alle Offiziere und den Dichter Christopher Caudwell. Nach einem Umgehungsmanöver durch nationalistische Truppen sahen sich die Verteidiger gezwungen, den Hügel schließlich ganz aufzugeben. Die nationalistischen Truppen stießen bis nahe an die Stadt Arganda vor. Der Vorstoß wurde jedoch auf Befehl von General Varela angehalten, da er befürchtete, die angreifenden Truppen könnten abgeschnitten werden.
Am 14. Februar griffen die republikanischen Truppen mit 50 T-26 die Stellungen von Barrón an. Es kam zwar zu keinem Geländegewinn, aber weitere Vorstöße der nationalistischen Truppen wurden durch diese Aktion verhindert.
Am 17. Februar übernahm General José Miaja den Oberbefehl über die republikanische Front. Zuvor war das Oberkommando zwischen ihm und General Poza aufgeteilt, was die Koordination der republikanischen Strategie nicht vereinfacht hatte. Miaja befahl einen großen Gegenangriff. Der einzige Erfolg war jedoch, dass die nationalistischen Truppen im nördlichen Teil des Kampfgebiets aus der Nähe von Vaciamadrid und somit der Straße Madrid—Valencia abgedrängt wurden.
Zwischen dem 23. und 27. Februar kam es zu weiteren Angriffen der republikanischen Truppen und General Gal befahl erneut die Pingarrón zu erobern. Nach dem Scheitern der Angriffe beruhigte sich die Front und die Gegner gruben sich ein.

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