Feb 27, 2010

Luftlandetruppen im 2. Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs kam es zu zahlreichen Einsätzen von Luftlandetruppen. Die ersten führte wiederum die Rote Armee während des Winterkrieges (1939/40) in Finnland durch, aber auch später bei der Besetzung Bessarabiens. Diese Unternehmen scheiterten unter großen Verlusten, weil die Truppen nur örtlich in kleinen Gruppen abgesetzt wurden. Deutsche Fallschirmjäger spielten im April 1940 bei der Durchführung des Angriffs auf Dänemark und Norwegen eine wichtige Rolle (→ Unternehmen Weserübung). Sie besetzten vor allem Flugplätze und strategisch wichtige Verkehrsknotenpunkte und ermöglichtenten damit das Einfliegen weiterer deutscher Verbände. Danach kamen die Fallschirmjäger und Luftlandeverbände im Mai während des Westfeldzuges wieder zum Einsatz. Sie eroberten vor allen strategische wichtige Brücken in Holland sowie das belgische Sperrfort Eben-Emael und banden große Teile der niederländischen Streitkräfte. Im folgenden Jahr eroberten deutsche Fallschirmjäger beim Angriff auf Griechenland den Übergang über den Kanal von Korinth (26. April 1941). Den Höhepunkt des operativen Einsatzes der deutschen Fallschirmjäger bildete vom 20. Mai bis zum 1. Juni 1941 die verlustreiche Eroberung der Insel Kreta (→ Unternehmen Merkur). Nach diesem Einsatz wird Hitler am 17. Juli der Ausspruch zugeschrieben, dass die Zeit der Fallschirmtruppe nun vorüber sei, weil sich ihr Überraschungseffekt verflogen hätte. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden zwar noch weitere sieben Fallschirmdivisionen aufgestellt, doch trugen sie diese Bezeichnung nur aus Prestigegründen. Tatsächlich waren nach wie vor lediglich zwei Divisionen für den Fallschirmsprungeinsatz ausgebildet und ausgerüstet.
Die sowjetischen Streitkräfte führten erstmals im Winter und Frühjahr 1942 größere Luftlandeoperationen durch, bei der insgesamt fünf Brigaden im Rücken der deutschen Heeresgruppe Mitte landeten. Allerdings wurden diese Verbände bis zum Sommer aufgerieben. Auch die japanische Armee setzte 1942 bei der Eroberung von Borneo und Sumatra Fallschirmjäger (350 Mann) ein.
Während die Deutschen im Zweiten Weltkrieg nach der Eroberung Kretas keine weiteren Luftlandeoperationen bis zur Ardennenoffensive mit dem Unternehmen Stößer größeren Stils mehr durchführten, begannen die westlichen Alliierten mit dem Aufbau von Luftlandetruppen. Größere alliierte Luftlandeunternehmen fanden im Juli 1943 in Sizilien und dann vor allem im Rahmen der Invasion in der Normandie (Operation Overlord), bei der teilweise misslungenen Operation Market Garden sowie im Frühjahr 1945 am Rhein (Operation Varsity) statt.

Bilder: Oben FG42; Unten Unternehmen Merkur

No comments:

Post a Comment