Feb 28, 2010

Zeitgeschichte: Pressefreiheit

Napoleonische Zeit und Befreiungskriege (1806-1815)

Im Freiheitskampf gegen Napoleon stieg der Anspruch auf Publizität. Friedrich Wilhelm III wendete sich in der "Schlesischen privilegierten Zeitung" an Patriotismus der Untertanen. Damit erkannte er an, dass Öffentlichkeit zu einer Macht geworden war; er selbst brauchte die Öffentlichkeit als Koalitionspartner. Unter Napoleon änderte sich jedoch wenig an den repressiven Zuständen, da deutsche Fürsten Angst hatten, sich den Unwillen des Kaisers zuzuziehen. In Frankreich selbst bestand in den Verfassungen von 1799 und 1804 kein Bezug auf die Menschenrechte. Napoleon beschnitt die revolutionäre Pressevielfalt rigoros und ersetzte in Frankreich schließlich die Zensur durch Propaganda. Damit ging er in eine aktive Pressepolitik über, in deren Zuge er auch auf deutsche Zeitungen Einfluss nahm. Erst während der Befreiungskriege schrieben Zeitungen wie Joseph Görres "Rheinischer Merkur" offen gegen Frankreich, weshalb die Fürsten den deutschen Zeitungen während der Befreiungskriege Pressefreiheit gestatteten. Es kam zu einer Annäherung zwischen der Presse und Regierungen der Länder. Letztere lockerten die Zensur und ließen dadurch die politische Publizistik im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts aufblühen.

Feb 27, 2010

Heute aber Damals

Die Schlacht von Jarama fand vom 6. Februar bis 27. Februar 1937 während des spanischen Bürgerkriegs östlich von Madrid statt. Es standen sich reguläre Einheiten der Nationalisten unter Franco, die spanische Fremdenlegion, Kolonialtruppen aus Marokko, die republikanische Armee und Einheiten der Internationalen Brigaden gegenüber.

6. Februar bis 10. Februar  

Die Offensive begann am 5. Februar mit Angriffen auf die Stellungen der republikanischen Einheiten am Westufer des Flusses Jarama. Der Angriff kam für die republikanischen Truppen so überraschend, dass sie überrannt wurden. 

General Francisco García Escámez kommandierte die rechte Flanke (gegen Süden), General Ricardo Rada Peral hatte die Führung der linke Flanke (gegen Norden) inne, während General Carlos Asensio Cabanillas das Kommando über das Zentrum hatte. Escámez erreichte am 6. Februar Ciempozuelos und überrannte die 18. Brigade, die dabei etwa 1.800 Männer verlor. General Rada eroberte den Hügel von La Marañosa von dem man das Tal des Jarama überblicken konnte. Die zwei auf dem Hügel stationierten republikanischen Baaillone wurden komplett vernichtet.

Bis zum 8. Februar war die rechte Uferseite in der Hand der Nationalisten. Teile der republikanischen Armee von General Sebastián Pozas Perea waren bereits auf der Flucht, als Enrique Líster und El Campesino mit einigen Veteranenbrigaden auf dem Schauplatz erschien und die Front stabilisiert werden konnten. Dazu kam, dass heftiger Regen den Fluss anschwellen ließ und weitere Kampfhandlungen für zwei Tage unmöglich machte.

11. Februar bis 12. Februar  

Am 11. Februar überquerte eine kleine Gruppe von marokkanischen Kolonialsoldaten unbemerkt den Fluss und sickerte in der Nähe der Pindoque Eisenbahnbrücke (Vaciamadrid), in die Stellungen der 14. Internationalen Brigade ein. Die nationalistische Kavallerie unter Barrón überrannte daraufhin diese Brigade. Danach überquerte die Kavallerie unter schwerem republikanischem Feuer die Brücke von Arganda und errichtete einen Brückenkopf. Obwohl die von den republikanischen Truppen angebrachten Sprengmittel detonierten, blieb die Brücke intakt. Weiter südlich griff Asensio mit marokkanischen Kolonialtruppen und Fremdenlegionären das Dorf San Martín de la Vega an.

Nationalistische Truppen unter José Varela überquerten zur selben Zeit den Fluss, wobei es den republikanischen Truppen jedoch gelang, ihre Stellungen entlang der Anhöhen von Pingarrónzu halten. Der Brückenkopf von Barróns Brigade auf den Anhöhen von Arganda wurde durch das Garibaldi-Bataillon erstürmt. Später am Tag warfen gepanzerte Einheiten der 15. Internationalen Brigade den Vorstoß der nationalistischen Truppen auf die Straße Arganda—Colmena zurück und gingen dann mit Hilfe von sowjetischen T-26 zweimal zum Gegenangriff über. Diese Gegenangriffe wurden jedoch mit Hilfe der auf La Marañosa eingegrabenen nationalistischen Artillerie zurückgeschlagen. Als Junkers-Flugzeuge der Legion Condor über dem Kampfgebiet erschienen, wurden diese von republikanischen Flugzeugen abgeschossen.
Bis zum 13. Februar konnte die republikanische Luftwaffe, die größtenteils aus sowjetischen Maschinen und Piloten bestand, die Lufthoheit halten. Danach trafen italienische und spanische Flugzeuge ein, die ein Kräftegleichgewicht in der Luft herstellten. Die Nationalisten brachten ihre Reserven an die Front und begannen am 12. Februar eine erneute Offensive in Richtung Morata. Asensios Truppen eroberten die Hügel von Pingarrón und griffen die Anhöhen von Pajares im Norden an. Die Kämpfe um die Anhöhen östlich des Jarama wurden zu den schwersten während der gesamten Schlacht.

13. Februar bis 27. Februar 


Die 9. Internationale Brigade, die die Anhöhen von Pajares verteidigte, erlitt durch Artilleriebeschuss schwere Verluste. Die Briten der Brigade zogen sich auf einen Hügel zurück, den sie '"Suicide Hill"' ("Selbstmordhügel") nannten. In den folgenden Kämpfen verlor das britische Bataillon 375 von ihren insgesamt 600 Männern. Darunter fast alle Offiziere und den Dichter Christopher Caudwell. Nach einem Umgehungsmanöver durch nationalistische Truppen sahen sich die Verteidiger gezwungen, den Hügel schließlich ganz aufzugeben. Die nationalistischen Truppen stießen bis nahe an die Stadt Arganda vor. Der Vorstoß wurde jedoch auf Befehl von General Varela angehalten, da er befürchtete, die angreifenden Truppen könnten abgeschnitten werden.
Am 14. Februar griffen die republikanischen Truppen mit 50 T-26 die Stellungen von Barrón an. Es kam zwar zu keinem Geländegewinn, aber weitere Vorstöße der nationalistischen Truppen wurden durch diese Aktion verhindert.
Am 17. Februar übernahm General José Miaja den Oberbefehl über die republikanische Front. Zuvor war das Oberkommando zwischen ihm und General Poza aufgeteilt, was die Koordination der republikanischen Strategie nicht vereinfacht hatte. Miaja befahl einen großen Gegenangriff. Der einzige Erfolg war jedoch, dass die nationalistischen Truppen im nördlichen Teil des Kampfgebiets aus der Nähe von Vaciamadrid und somit der Straße Madrid—Valencia abgedrängt wurden.
Zwischen dem 23. und 27. Februar kam es zu weiteren Angriffen der republikanischen Truppen und General Gal befahl erneut die Pingarrón zu erobern. Nach dem Scheitern der Angriffe beruhigte sich die Front und die Gegner gruben sich ein.

Luftlandetruppen im 2. Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs kam es zu zahlreichen Einsätzen von Luftlandetruppen. Die ersten führte wiederum die Rote Armee während des Winterkrieges (1939/40) in Finnland durch, aber auch später bei der Besetzung Bessarabiens. Diese Unternehmen scheiterten unter großen Verlusten, weil die Truppen nur örtlich in kleinen Gruppen abgesetzt wurden. Deutsche Fallschirmjäger spielten im April 1940 bei der Durchführung des Angriffs auf Dänemark und Norwegen eine wichtige Rolle (→ Unternehmen Weserübung). Sie besetzten vor allem Flugplätze und strategisch wichtige Verkehrsknotenpunkte und ermöglichtenten damit das Einfliegen weiterer deutscher Verbände. Danach kamen die Fallschirmjäger und Luftlandeverbände im Mai während des Westfeldzuges wieder zum Einsatz. Sie eroberten vor allen strategische wichtige Brücken in Holland sowie das belgische Sperrfort Eben-Emael und banden große Teile der niederländischen Streitkräfte. Im folgenden Jahr eroberten deutsche Fallschirmjäger beim Angriff auf Griechenland den Übergang über den Kanal von Korinth (26. April 1941). Den Höhepunkt des operativen Einsatzes der deutschen Fallschirmjäger bildete vom 20. Mai bis zum 1. Juni 1941 die verlustreiche Eroberung der Insel Kreta (→ Unternehmen Merkur). Nach diesem Einsatz wird Hitler am 17. Juli der Ausspruch zugeschrieben, dass die Zeit der Fallschirmtruppe nun vorüber sei, weil sich ihr Überraschungseffekt verflogen hätte. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden zwar noch weitere sieben Fallschirmdivisionen aufgestellt, doch trugen sie diese Bezeichnung nur aus Prestigegründen. Tatsächlich waren nach wie vor lediglich zwei Divisionen für den Fallschirmsprungeinsatz ausgebildet und ausgerüstet.
Die sowjetischen Streitkräfte führten erstmals im Winter und Frühjahr 1942 größere Luftlandeoperationen durch, bei der insgesamt fünf Brigaden im Rücken der deutschen Heeresgruppe Mitte landeten. Allerdings wurden diese Verbände bis zum Sommer aufgerieben. Auch die japanische Armee setzte 1942 bei der Eroberung von Borneo und Sumatra Fallschirmjäger (350 Mann) ein.
Während die Deutschen im Zweiten Weltkrieg nach der Eroberung Kretas keine weiteren Luftlandeoperationen bis zur Ardennenoffensive mit dem Unternehmen Stößer größeren Stils mehr durchführten, begannen die westlichen Alliierten mit dem Aufbau von Luftlandetruppen. Größere alliierte Luftlandeunternehmen fanden im Juli 1943 in Sizilien und dann vor allem im Rahmen der Invasion in der Normandie (Operation Overlord), bei der teilweise misslungenen Operation Market Garden sowie im Frühjahr 1945 am Rhein (Operation Varsity) statt.

Bilder: Oben FG42; Unten Unternehmen Merkur

Sprichworte militärischen Ursprungs

 Heute:
"Etwas auf der Pfanne haben"

Die Lunte, welche auch bei Kanonen benutzt wurde, war mit Chemikalien (Bleiacetat) getränkt und verbreitete daher beim Verbrennen einen sehr starken und markanten Geruch. Dieser Geruch war mit einer der Gründe für die Einführung des Feuersteins zur Pulverzündung, denn zusammen mit dem Glimmen der Lunte verriet er häufig einen geplanten nächtlichen Feuerüberfall, sodass das Überraschungsmoment für den Angreifer verloren ging. Auf diese Tatsache ist die Redensart „Jemand hat Lunte gerochen“ zurückzuführen.
Die spätere Redensart „Die Flinte ins Korn werfen“ bezieht sich auf die gerade in den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts unter den reichlich eingesetzten Söldnern weit verbreitete Verhaltensweise, immer dann, wenn es ernst wurde, nicht zu kämpfen, sondern die eigene Haut zu retten und die Flinte wegzuwerfen.
Die Redensart "etwas auf der Pfanne haben", bezog sich auf den noch nicht abgegebenen Schuss: das Zündkraut lag noch unverbrannt in der Zündpfanne und die Waffe war noch geladen.
"Sich etwas an den Hut stecken können" als Redensart ist darauf zurückzuführen, dass Musketiers sich zur Verdämmung vorbereitetes Papier an ihren Hut steckten, um es im Gebrauchsfall zur Hand zu haben. Als Verdämmungsmaterial wurde entsprechend alles nicht mehr anderweitig zu gebrauchende Papier verwandt.

Legende: MG 42

Das Maschinengewehr MG 42 wurde im Jahre 1942 bei der deutschen Wehrmacht eingeführt, nachdem das Heereswaffenamt die Unzulänglichkeiten des MG 34 erkannt hatte, die im Wesentlichen in den hohen Produktionskosten und der zu aufwendigen, zeitraubenden Produktion bestanden. Die genaue Bezeichnung lautet eigentlich Universal-Maschinengewehr Modell 42. Entgegen vieler Meinungen ist es jedoch keine Verbesserung/Weiterentwicklung des MG 34, sondern eine für die Massenfertigung besonders geeignete Neuentwicklung. Allerdings wurden die Bedienungselemente der Waffe so konstruiert, dass diese im Gefecht problemlos von Mannschaften der Vorgängerwaffe eingesetzt werden konnte. Die irrige Meinung, dass es sich beim MG 42 um eine Weiterentwicklung des MG 34 handele, resultiert aus der Verwechslung mit dem MG 34/41 – einer nicht zur Serienfertigung gelangten, verbesserten und vereinfachten Version des bisherigen Standard-Maschinengewehrs.